14. Mai 2016

Chronik – Frauenfußball

In 1946 wurde im SV Kathus eine Damen-Handballmannschaft ins Leben gerufen, die sogar unter der Leitung von Sepp Ludwig 1947 die Kreismeisterschaft errang. Trotz des Erfolgs gab man den Sport u.a. wegen “Geldschwierigkeiten und Verheiratung” wieder auf.

Zu Beginn der 90er Jahre kam in der Gymnastikabteilung des SV Kathus Interesse am Fußballspielen auf. Seit dem Sommer 1991 bildete man dann mit dem VfB Johannesberg eine Spielgemeinschaft. Nach der Auflösung der SG zwischen dem Sportverein Unterhaun und dem VfB Johannesberg suchten die Johannesbergerinnen eine neue Spielpartnerin. Der damalige SV-Vorsitzende Rainer Mähler wollte als Trainer den Damen-Fußball in Kathus aufbauen. Beide Vereine einigten sich über die Gründung der SG Kathus/Johannesberg.

In dieser neu gegründeten Mannschaft verfügten nur die Spielerinnen des VfB Johannesberg über Spielerfahrung. Die SG Kathus/Johannesberg stellte neben dem VfB Heringen und dem SV Niederjossa die dritte Mannschaft im Kreisteil Hersfeld. Sie SG spielte zunächst in der Kreisliga Kassel, Heringen und Niederjossa gehörten als Bezirksligisten zum Bezirk Fulda. Es war klar, dass die Mannschaft bei ihren ersten Auftritten eine Menge Lehrgeld zahlen musste. Aber die ersten zarten Erfolge stellten sich ein. Am Ende der Serie hatte man 7 Punkte und ein Torverhältnis von 18:36. Die Heimspiele waren gut besucht, mehr als 50 Zuschauer waren keine Seltenheit.

Die Damenmannschaft der SG Kathus/Johannesberg, die in der Kreisklasse Kassel um Punkte spielt. Die Heimspiele trägt das Team in Kathus aus.

Die folgende Serie 1992/93 schloss die SG mit 15:9 Punkten, 36:14 Toren und einem hervorragenden 3. Tabellenplatz ab.

Die nächste Saison begann mit Heike Lang, der ehemaligen Torschützenkönigin der Oberliga Hessen, als neuer Trainerin. Mit ihr kamen weitere erfahrene Spielerinnen zur SG. Frau Lang war zuvor als Trainerin beim SV Niederjossa aktiv, der seinen Spielbetrieb einstellte. Nun verfügte die SG über 25 Spielerinnen, allerdings standen nur 15 Spielerinnen für die Punktspiele zur Verfügung, da einige Aktive pausierten oder beruflich verhindert waren. Hohe Kantersiege erfreuten die heimischen Fans und öfters fuhr der Fan-Bus mit zu den Auswärtsspielen. Nachdem man mit einem Trainingslager am Eisenberg die Serie begann , stand am Saisonende die erste Meisterschaft in der Kreisliga A Kassel fest.

Zum ersten Mal kam das Damenteam der SG Kathus/Johannesberg zu Meisterehren. Mit nur zwei Minuspunkten belegte man in der Saison 1993/94 den ersten Platz vor Kaufungen. Für die SG kamen zum Einsatz: (v.l. stehend): Betreuer Stefan Hartung, Claudia Söllner, Sonja Rohrbach, Tina Pfalzgraf, Kerstin Schellhaas, Anja Pyrek, Susanne Bernhardt, Tanja Fischer, Spielertrainerin Heike Lang, Reiner Mähler (Betreuer), (kniend) Petra Gimbel, Sandra Straßel, Nicole Bolender, Maja Lipphardt, Nadine Orlob, Tanja Bode, Ute Heupel und Brigitte Schultheiß. Auf dem Bild fehlen: Christina Brumitt, Anica Sauerbier, Alexandra Schwarz, Michaela Pohl, Sandra Heidrich, Kerstin Jäger und Heike Kemler.

Mit der Saison 1994/95 wurde man der Bezirksliga Fulda zugeordnet. Zum 31.12.1994 kündigte der VfB Johannesberg die Spielgemeinschaft auf, da nur noch zwei Johannesbergerinnen aktiv spielten. Am 21. Januar 1995 wurde dann eine eigenständige Damenfußball-Abteilung im SV Kathus ins Leben gerufen.

Die SG beschloss ihre letzte Saison mit einem 4. Tabellenplatz , 39:21 Toren und 15:11 Punkten. In der Serie 1995 belegte man nun als SV Kathus erneut den 4. Platz, diesmal mit 28:16 Toren und 22 Punkten. beide Serien waren oft durch Spielerinnenmangel geprägt, so dass Trainerin Heike Lang öfter selbst das Trikot überstreifen musste.

Im Jahr 1997 erreichte man den 3. Tabellenplatz. In der Winterpause nahm man erfolgreich an mehreren Hallenturnieren teil. Am Ende des Spieljahres 1996/97 wurde man vom Hessischen Fußballverband als fairste Mannschaft der Bezirksoberliga Fulda ausgezeichnet.

Die Saison 1997/98 wurde die schwerste überhaupt. Durch Verletzungspech und nicht zur Verfügung stehende Spielerinnen schrumpfte die Spielerzahl bedenklich. Der Verband hatte beschlossen, dass es im nächsten Spieljahr neben der Bezirksoberliga eine Bezirksliga Fulda geben wird. Äußerst knapp wurde der Klassenerhalt geschafft.

In der Saison 1998/99 lief es wieder besser. Rang 7 war der Lohn. In der Sommerpause bereitete man sich mit Heike Lang gezielt auf das nächste Spieljahr vor. Ohne Verletzungspech sieht die Saison 1999/2000 erfolgsversprechend aus.

Zur Zeit belegt man einen Tabellenplatz im oberen Tabellendrittel. Die gewachsene Spielstärke wurde auch durch den Gewinn der Vizemeisterschaft in der Halle dokumentiert.

Seit April 1999 besitzt Heike Lang als Trainerin der Damenfußballmannschaft des SV Kathus die offizielle C-Trainer -Lizenz des Hessischen Fußballverbandes. Somit sind die Zeichen für eine positive Zukunft sicherlich gesetzt. Wenn dann auch noch die ein oder andere junge Spielerin den Weg zur Damenmannschaft des SV Kathus findet, kann diese noch recht lang weiterbestehen.

Mannschaft 2000 : Nina Bachelier, Ute Heupel,, Nicole Bolender, Claudia Söllner, Trainerin Heike Lang, Anja Pyrek, Doris Schneider, Nicole Grebe, Anna Czembor, , (kniend): Tanja Gernart, Tanja Bode, Irmgard Spies Tanja Schneider, Ramona Nettelbeck, Nadine Stock und Silke Seitz. Es fehlen: Sandra Barth, Petra Gimbel und Sabine Schütrumpf.

Irmgard Spies Chronistin